Der Förderverein Märchen e.V. ist seit Februar 2002 ein eingetragener, gemeinnütziger Verein mit derzeit 33 Mitgliedern. Ziel des Vereins ist die Förderung der Erzählkunst.
Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene und ein Fortbildungsangebot für den sozialen Bereich zeigen das breite Spektrum des Erzählens.
Das Festival
Erzählkünstler/innen
Professionelle Erzählkünstler/innen aus Europa und Deutschland bieten ein breites Spektrum der Erzählkunst: vom Erzähltheater über episches Erzählen, Erzählen mit Puppen und/oder Requisiten, Erzählen mit Musik. Eine offene Erzählbühne soll Nachwuchskünstler/innen aus Schleswig-Holstein die Möglichkeit geben, sich zu erproben und vorzustellen
Alleinstellungsmerkmal
Erzählkunst in Form eines Festivals
(vergleichbar „Graz erzählt“, Festival der Erzählkunst Hannover ect.)
Ziele
Hinführen von Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen zu alten Traditionen und Literatur zu erschwinglichen Eintrittspreisen
Erhalt alter Traditionen in modernem Kontext
Bewahrung von Literatur und Volksgut
Fördert den Dialog zwischen den Generationen
Kulturerbe
Seit dem 9. Dezember 2016 das Märchenerzählen durch das Expertenkomitee "Immaterielles Kulturerbe" der Deutschen UNESCO-Kommission in das "Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes" aufgenommen worden.
Konzept
Erzählkunst ist Kino im Kopf
Das Erzählkunstfestival in Lübeck präsentiert seit 2007 alle 2 Jahre hochwertige ErzählKünstler die den Reichtum der Erzählkunst mit all ihren Facetten deutlich machen: leise und laute Töne, frei erfundene Geschichten und überlieferte Märchen, ausladende Gestik oder stille Bewegungen. Eines ist allen Künstlern gemeinsam: Ohne Buch, Verkleidung oder Bühnenbild, allein durch das gesprochene Wort, werden die Geschichten lebendig.
Das Erzählkunstfestival verbindet anspruchsvolle Kunst mit Unterhaltung. Es bietet Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Das Erzählkunstfestival will zeigen, dass sich auch leise Töne erfolgreich etablieren können.
Erzählen heißt
- frei zu sprechen, nicht zu schreiben, vorzulesen oder zu rezitieren.
- über Mimik, Gestik und Stimme die Geschichte erlebbar werden zu lassen
Erzählkunst für Erwachsene
Im Gegensatz zum Theater schafft das Erzählen einen direkten Kontakt zum Publikum, der Erzähler führt den Zuhörer in die Geschichte und kann jederzeit mit ihm kommunizieren.
Erzählkunst ist Kurzurlaub im Reich der Fantasie.
Erzählkunst ist Bewahrung und Wiedererweckung von traditionellem Volksgut, Volksweisheit und Volksmärchen - weltweit.
Erzählkunst in all ihren Facetten verbindet Tradition, Unterhaltung, Wissenswertes, Kunst und Kulturen.
Erzählen als Sprachförderung – Erzählen in Kindergarten und Schule
Studien der letzten Jahre zeigen, dass viele Kinder Lese- und Schreibschwächen haben. Vor dem Lesen und Schreiben steht das Erzählen. Sprache entwickelt sich durch das Sprechen, durch direkte persönliche Kommunikation.
Das Erzählen schafft Bilder in der Fantasie der Kinder. Über die Bilder wächst das Sprach- und Sprechvermögen des Kindes. Die einfache Struktur von Märchen und Geschichten ermöglicht es dem Kind, unmittelbar in die Geschichte einzutreten und sich hundertprozentig mit dem Helden zu identifizieren.
Eine innere Bildwelt, d.h. Fantasie, ist die allererste Voraussetzung für die Fähigkeit, anschaulich denken zu können. Das Erzählen schult das individuelle Gedächtnis an bildlichen Grundmustern und ermöglicht so das Denken in begrifflichen Zusammenhängen.
„Soll eine Geschichte ein Kind fesseln, so muss es sie unterhalten und seine Neugier wecken. Um aber sein Leben zu bereichern, muss sie seine Fantasie anregen und ihm helfen, seine Verstandeskräfte zu entwickeln und seine Emotionen zu klären. Sie muss auf seine Ängste und Sehnsüchte abgestimmt sein, seine Schwierigkeiten aufgreifen und zugleich Lösungen für seine Probleme anbieten. Kurz: sie muss sich auf alle Persönlichkeitsaspekte beziehen...und das Vertrauen des Kindes in sich selbst und in seine Zukunft stärken.“ Aus: Kinder brauchen Märchen, Bruno Bettelheim.
Erzählen für Jugendliche und junge Erwachsene
Pubertierende Jugendliche werden über ihre Wunschträume nach heldenhaften Taten erreicht, die sich in den Sagen (z.B. König Artur und die Ritter der Tafelrunde, Nibelungenlied oder Parzivals Gralssuche) und Zaubermärchen widerspiegeln. Die Helden mit ihrem Tatendrang entsprechen dem Entwicklungsstand der Jugendlichen und ermöglichen so eine Identifikation.
Das Erzählen als direkte Ansprache schafft ein persönliches Erleben in der Gemeinschaft.
„… an einem einzigen Knoten wollte ich zupfen,
als ich den aber aufhatte,
da gab die ganze Geschichte nach…“
Henrik Ibsen